Ein deutsches Leben

mit Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel, Sekretärin von Joseph Goebbels
nominiert für den MONICA BLEIBTREU PREIS

Zum Inhalt:

Brunhilde Pomsel, Jahrgang 1911, Berlinerin.
Arbeitet Anfang der 30er Jahre für einen jüdischen Rechtsanwalt und dann als Sekretärin für Propagandaminister Joseph Goebbels.

Dieses grandiose Solo basiert auf einem Interview, das Brunhilde Pomsel im Alter von 102 (!) Jahren gab. Sie erzählt mit exzellentem Erinnerungsvermögen aus ihrem Leben und aus dieser Zeit an der Seite des unheimlichen Meisters der Propaganda.

Die Zeugenschaft eines Lebens hier in Deutschland in der Blüte Berlins, aber auch eine Nahbetrachtung der Macht in seiner dunkelsten Stunde.

Ein Blick auf den unheimlichen deutschen Meister der Propaganda, dessen Erfindung wir gerade heute so deutlich vor Augen haben.

 

Nominiert für den Monica-Bleibtreu-Preis der Privattheatertage 2022 in der Kategorie (zeitgenössisches) Theater!

 

Christopher Hampton (Brite, Jahrgang 1946) hat aus originalen Gesprächen eine eindrucksvolle und aufschlussreiche Studie dieses deutschen Lebens verfasst – auch mit Humor...

2019 feierte dieses besondere Stück in London seine umjubelte Uraufführung. Nun ist es erstmals in deutscher Sprache mit der beliebten Volks- und Charakterschauspielerin Brigitte Grothum am Schlosspark Theater, Berlin, zu erleben.

 

Premiere / deutschsprachige Erstaufführung: 10. Oktober 2020
Schlosspark Theater, Berlin

Dauer: 75 Minuten (ohne Pause)



Statements zum Stück:

CHRISTOPHER HAMPTON (Autor):

„Sie gehört zu jener Wählerschaft, die uns heute so vertraut ist, den Personen, die Autoritäten für gut halten. Die Ironie ist, dass es genau das Ministerium war, in dem sie arbeitete – nämlich Goebbels’ Propagandaministerium –, das diese Techniken erfunden und perfektioniert hat, die zynischerweise von heutigen Politikern benutzt werden, um Menschen wie sie in die Irre zu führen, zu benutzen und zu belügen.“

 

PHILIP TIEDEMANN   (Inszenierung):

„Faszinierend ist dieser pragmatische Blick „von unten“ auf die Verhältnisse und den mächtigen, unheimlichen Wort-Führer der Nazis – aus unmittelbarer Nähe!

Es sollte uns sehr zu denken geben, dass diese Erfindung von Goebbels – die moderne mediale Propaganda – heute ihre schrecklichsten Blüten treibt. Hitler mag tot sein, aber Goebbels lebt! Seine Reinkarnation sehen wir in den USA oder Brasilien, in England und Ungarn, in Russland, in der Türkei... – und in Deutschland?“

 

BRIGITTE GROTHUM (Darstellerin der Brunhilde Pomsel):

„Brunhilde Pomsel, die Protagonistin unseres Theaterstücks „Ein deutsches Leben“, ist ein beklemmendes Beispiel dafür, wie schnell Menschen aufgrund mangelnder Bildung und mangelnden politischen Interesses, geprägt von einer Kindheit in Armut und Gehorsam, dem Wunsch nach Wohlstand, sozialem Aufstieg und Karriere alles unterordnen und nicht bereit sind, die nahende Katastrophe um sie herum zu erkennen oder erkennen zu WOLLEN.
Wenn sie am Ende sagt: „Ich glaube nicht, dass die Menschen heute so blöd wären, auf so einen Unsinn nochmal reinzufallen“, fragen wir uns:

Sind wir uns da sicher?

Die Aufgabe, der Rolle der Brunhilde Pomsel in all ihrem Facettenreichtum gerecht zu werden, war für mich eine große Herausforderung.
Ich bin meinem Regisseur Philip Tiedemann zu großem Dank verpflichtet, dass er mich zu diesem Wagnis ermutigt und so einfühlsam geleitet hat.
Herrn Hallervorden möchte ich danken, dass er dieses wichtige Theaterstück mit mir zur deutschen Erstaufführung gebracht hat.“ 

 

DIETER HALLERVORDEN (Intendant):

„Es gibt sicherlich aus gutem Grund Restaurants, Hotels und Theater, die AfD-Abgeordnete beim Einlass abweisen.

Wir dagegen laden genau diese Menschen zum Besuch unserer Vorstellung „Ein deutsches Leben“ ein.

Vielleicht macht das Stück sie nachdenklich ... Also: NachDENKlich! Vielleicht entdecken sie in der Wüste ihres Gehirns eine winzige Oase...

Wir hoffen jedenfalls, dass unsere Produktion „Ein deutsches Leben“ sich für bestimmte Mitbürger gut als Hirnschrittmacher eignet.

Und dass genau das bitter nötig ist, zeigt die politische Entwicklung der letzten Zeit – und zwar nicht nur in Deutschland.“

 

 

 

Pressestimmen:

„Brigitte Grothum brilliert in der Rolle von Goebbels Sekretärin … Mit Spannung verfolgt man ihr sensationelles Bühnensolonuanciert und beklemmend …“ (Berliner Morgenpost, Ulrike Borowczyk)

„Mehr benötigt es nicht, um einen ganzen Saal mit einem fast 90-minütigen Monolog in den Bann zu schlagen - zumindest, wenn das Schauspiel so grandios ist.“ (Hamburger Abendblatt, 23.06.2022)

„Brigitte Grothum macht nachdenklich … nicht zuletzt dank der bis auf die kleinste Nuance ausgefeilten Zerrissenheit der gealterten Brunhilde Pomsel, die Volksschauspielerin und Charakterdarstellerin Brigitte Grothum so exzellent und fast körperlich jedem einzelnen Zuschauer zu vermitteln vermag.“ (Kulturmanagement Berlin Südwest, Jacqueline Lorenz)

„Zurück bleibt neben diesem interessanten und wichtigen Stück Zeitgeschichte in ungewöhnlichem Format Fassungslosigkeit.“ (aufderbuehne.de, Annette Kraß)

"... Das alles erzählte „Pomselchen“ wie gesagt sieben Jahrzehnte später ihrem englischen Interviewer, der daraus einen so eindrucksvollen wie aufschlussreichen Monolog fasste. Hamptons Stück „Ein deutsches Leben“ wurde im vorvergangenen Jahr in London mit großem Erfolg uraufgeführt. Die deutschsprachige Erstaufführung in der Übersetzung von Sabine Pribil war kurz vorm Lockdown im Schlosspark unter der feinfühligen Regie Philip Tiedemanns mit Brigitte Grothum.
Der beklemmende Abend besticht durch das genaue Einfühlen in dieses Menschenleben unterm „glückselig machenden“ Hakenkreuz, durchs unaufgeregte Lebendig-Machen dieser Paradefigur deutschen Sich-blind-Stellens, Nicht-wissen-Wollens und Verdrängens und womöglich bewussten oder unbewussten Lügens. Ein Triumph der Brigitte Grothum.
... Kraftakt an Intensität und Konzentration  ... das alles meistert die Grothum, sie ist 86 jetzt Jahre alt, mit einer bewundernswerten Souveränität und Leichtigkeit. 
... Viel Empathie und das kluge Stück Distanz ... Ein Phänomen, das Brigitte Grothum zwingend nacherlebbar macht. ... Gerade diese kunstvolle Mischung aus Empathie und Distanz macht die Aufführung so bestürzend.  ... Der Abend fügt sich zu einem unvergesslichen Menetekel vor einem solchen deutschen Leben, vor einer wieder ausbrechenden „Pomselei“. "  (Kulturvolk Blog, Reinhard Wengierek)

 

Inszenierung: Philip Tiedemann

von: Christopher Hampton

deutsch von: Sabine Pribil


mit Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel


Termine & Tickets


Mär 2024

31.03., So – 2000 27,50 € Online-Tickets

Mai 2024

25.05., Sa – 1600 27,50 € Online-Tickets

Jun 2024

29.06., Sa – 1600 27,50 € Online-Tickets

Sep 2024

21.09., Sa – 1600 23,50–28,50 € Online-Tickets


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